Schlafprobleme stehen heute mehr im Fokus als früher, als man sich tagsüber noch eher Auszeiten gönnen konnte. In unserer Leistungsgesellschaft wird dagegen erwartet, dass der Mensch permanent fit ist. Deshalb hat der regenerierende Schlaf auch sehr an Bedeutung gewonnen.
Viele Funktionen des Schlafs sind selbst heute erst teilweise geklärt. Sicher ist, dass Menschen und die meisten Tiere schlafen müssen, um zu überleben. Nicht ohne Grund ist Schlafentzug eine weit verbreitete Foltermaßnahme.
Die meisten Schlafstörungen senken die Leistungsfähigkeit am Tag. Ein unausgeschlafener Mensch trägt auch ein erhöhtes Risiko für den Sekundenschlaf.
In einem Schlaflabor kann eine Vielzahl von Körperfunktionen aufgezeichnet und überwacht werden. Anhand der Daten können erfahrene Schlafmediziner Schlafstörungen diagnostizieren und die passende Therapie einleiten.
Die Schlafapnoe ist insgesamt die häufigste Schlafstörung (geschätzt 2-4 Prozent der Bevölkerung). Hierbei handelt es sich um einen Atemstillstand im Schlaf in Verbindung mit einem Abfall der Sauerstoffsättigung, häufig auch mit Schnarchen verbunden. Dadurch werden Aufweckreaktionen ausgelöst, die den Schlaf unterbrechen. Ein gesunder und erholsamer Schlaf ist dann nicht mehr möglich. Dies kann zu erhöhtem Unfallrisiko beim Autofahren oder der Bedienung von Maschinen führen.
Risikofaktoren für eine Schlafapnoe sind Übergewicht, Rauchen, vergrößerte Zunge oder Mandeln, Oberkieferverkürzung, regelmäßiger größerer abendlicher Alkoholkonsum, Schlaf- und Beruhigungsmittel.
Eine Schlafapnoe wird durch eine nächtliche Überdrucktherapie mittels CPAP-Gerät und Maske behandelt. Ziel ist dabei die Beseitigung des Atemstillstands und damit eine Normalisierung des Schlafs.
Daneben sind für die Behandlung der Schlafapnoe Allgemeinmaßnahmen wie Gewichtsreduktion, Vermeiden von abendlichem Alkoholgenuss oder Einhalten eines regelmäßigen Schlafrhythmus wichtig.
Anzeichen einer Schlafapnoe können Sie anhand des nachfolgenden Testbogens abfragen und überprüfen, ob Sie möglicherweise an dieser Erkrankung leiden. Fragen hierzu beantwortet Ihnen ihr Arzt oder Facharzt.
- Schnarchen Sie laut?
- Wachen Sie in der Nacht plötzlich auf?
- Hat ihr Partner schon einmal bei Ihnen Atempausen im Schlaf bemerkt?
- Leiden Sie morgens unter Kopfschmerzen?
- Fühlen Sie sich am Tage körperlich zerschlagen?
- Haben Sie tagsüber das Gefühl einzuschlafen?
- Fühlen Sie sich tagsüber unausgeschlafen?
- Schlafen Sie tagsüber für Sekunden ein?
- Werden Sie beim Autofahren leicht müde?
- Leiden Sie unter Konzentrationsstörungen?
- Ist ihre allgemeine Leistungsfähigkeit verringert?
- Sind Sie schnell reizbar?
- Bemerken Sie unruhige Beine, besonders vor dem Schlafen oder in Ruhe?
- Sind bei Ihnen Bluthochdruck, eine Herz- oder Zuckererkrankung bekannt?
Wenn Sie alle Fragen mit „nein“ beantworten können, leiden Sie sicher nicht an einer schlafbezogenen Atmungsstörung. Ansonsten sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen.