Im Sprachgebrauch sind das auch die „unruhigen“ oder die „rastlosen Beine“. Wie der Name schon sagt, quälen den Betroffenen in den Abendstunden, unangenehme quälende Unruhe, ein Kribbeln oder Zucken in den Beinen, das auch nachts auftritt und nicht selten den Erkrankten um seine wichtigste Erholungsphase, den Schlaf bringt. Das ist bedrohlich, denn dadurch wird der Schlaf oberflächlicher und weniger erholsam. In schweren Fällen sind die Betroffenen tagsüber so müde, dass sie sich kaum noch konzentrieren können. Das Alltagsleben wird demzufolge sehr stark beeinträchtigt.
Die genauen Ursachen des Restless Legs Syndroms sind nicht geklärt. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Störung des Dopamin-Stoffwechsels im Nervensystem. Dopamin ist ein Botenstoff im Gehirn und Rückenmark, mit dem Nerven sich untereinander Nachrichten übermitteln.
Experten nehmen an, dass unruhige Beine auch teilweise vererbt werden, da das Syndrom oft mehrere Familienmitglieder betrifft. Wenn Eltern oder Geschwister erkrankt sind, steigt das eigene Risiko, an RLS zu erkranken, deutlich an. Außerdem erhöhen bestimmte Veränderungen in den Genen die Wahrscheinlichkeit, an ruhelosen Beinen zu erkranken.
Die folgenden vier Punkte sprechen sehr stark für das Restless-Legs-Syndrom:
1) Die Betroffenen spüren einen unangenehmen Bewegungsdrang zumeist in den Beinen
2) Die Symptome treten hauptsächlich in Ruhe auf.
3) Bewegung lindert die Symptome vorübergehend.
4) Die Beschwerden machen sich vor allem am Abend und in der Nacht bemerkbar.
Als mögliche Mitauslöser gelten Eisenmangel, Nierenfunktionsstörungen, Schwangerschaft, neurologische Erkrankungen wie z.B. Parkinson und Nervenreizungen.
Ob ein Restless Legs Syndrom behandelt werden sollte oder nicht, ist eine individuelle Entscheidung. Ausschlaggebend sind die Beschwerden des Patienten. Leidet er deutlich unter den Symptomen, kann ihm der Arzt Medikamente verschreiben.
Hat sich das Syndrom aufgrund einer anderen Erkrankung oder Störung entwickelt, reicht es manchmal aus, diese zu behandeln. Das RLS verschwindet dann von selbst.
Da manche Medikamente ein Restless Legs Syndrom verstärken können, sollten Menschen mit RLS keine Arzneimittel ohne vorherige ärztliche Rücksprache einnehmen. Manchmal hilft es – in Abstimmung mit dem Arzt – bestimmte Medikamente gegen geeignetere auszutauschen.
Wie wird ein Restless Legs Syndrom behandelt?
1) Bewegen Sie sich regelmäßig durch spezielle Gymnastik und durch Bewegung der Beine.
2) Lenken Sie sich ab. Finden Sie eine angenehme, spannende Beschäftigung für sich.
Die Beschwerden verringern sich oft, wenn Ihre Aufmerksamkeit von etwas anderem
abgelenkt ist.
3) Außenstehende können die Unruhe und das „ständige Umherlaufen“ oft nur schwer
verstehen. Daher sollten Sie Ihre Familie, Freunde und Bekannte über die Erkrankung und
Ihre Begleiterscheinungen informieren.
4) Wenn Sie sich alleine gelassen und unverstanden fühlen, kann der Austausch mit anderen
Betroffenen in einer Selbsthilfegruppe hilfreich sein. Informationen bietet zum Beispiel die
RLS e.V., Deutsche Restless Legs Vereinigung, www.restless-legs.org.